Im Rahmen des Deutschunterrichts sind die Schüler unserer Stufe 12 am 11.02.2020 in das Kleistforum nach Frankfurt (Oder) gefahren, um das Theaterstück “Die Räuber” von Friedrich Schiller zu sehen, dargestellt von den Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Die An- und Abreise erfolgte selbstständig, was jedem Schüler die Möglichkeit zur individuellen Tagesplanung ermöglichte.
In dem Drama von Schiller geht es um zahlreiche Intrigen eines Bruders gegen den anderen. Der Vater der beiden bevorzugt nur den erstgeborenen Sohn Karl und vernachlässigt den jüngeren Franz. So entwickelt Franz einen Hass gegen seinen Vater und seinen Bruder. Er will die Gunst des Vaters gewinnen und ist dabei gewillt, alles zu tun, was nötig ist, um seinen Bruder aus dem Stand des „Lieblingssohnes“ zu reißen. Als ihm dies gelingt und der Vater Karl verstößt, wird dieser Anführer einer Räuberbande und begeht eine Reihe von Gräueltaten.
Bevor um 10:30 Uhr das Theaterstück begann, wurden die Schüler in eine Vorbesprechung gebeten. Die Moderatorin, erklärte grob das Stück und erzählte wesentliche Dinge über Schiller, damit die Schüler nicht ohne Grundwissen in das Schauspiel gehen.
Das Stück an sich war hervorragend. Die Darsteller, besonders Fabian Ranglack, welcher die beiden wichtigsten Rollen spielte, begeisterten mit ihrer Schauspielkunst. Die Spannung, welche das Drama mit sich bringt, fesselte den aufmerksamen Zuhörer sofort, was auch an den weitestgehend unangetasteten, wenn auch gekürzten Texten Schillers lag. In der Pause zur Mitte des Stückes wurden, mit einem warmen Becher Tee in der Hand, zahlreiche Gespräche über das Gesehene geführt. Etwas schwierig gestaltete sich für die Schüler der Umgang mit der teils modernen, teils ursprünglichen Darstellungsweise. Ein Beispiel: Während der Vater der beiden Brüder Franz und Karl, der Graf von Moor, in einem Ritterkostüm zu sehen war, betrat wenig später der Pater mit Bombengürtel die Bühne. Auch die metallischen Platten, die von den Darstellern als sprichwörtlicher “eiserner Vorhang” zum Wechsel des Bühnenbildes dienten verwirrten zunächst ein wenig.
In der anschließenden Nachbesprechung, in welcher auch die Darsteller anwesend waren, konnten noch einige brennende Fragen geklärt und tiefgreifende Vermutungen geäußert werden. Sowohl die Darsteller als auch die an der Diskussion beteiligten Schüler hatten dabei viel Freude. Alles in allem war es ein sehr ereignisreiches und interessantes Erlebnis, obwohl oder gerade weil „die Räuber“ im weiteren Verlauf des Deutschunterrichts wahrscheinlich keine allzu große Rolle mehr spielen werden. Wir können dieses Stück nur jedem weiterempfehlen.
(EE, TL)